Exposition reduzieren, Risiken vermeiden
Wie im Kapitel Produkte beschrieben, tauscht ALTANA kritische
Stoffe wann immer möglich durch unkritische aus.
Ist das nicht möglich, tun wir alles, um das jeweilige Expositionsrisiko
zu minimieren.
Im Berichtsjahr baute ELANTAS am Standort in Hamburg
ein neues Rückhaltesystem ein. In Kombination mit den
im letzten Jahr installierten Tanks können Isocyanate nun vollständig
in geschlossenen Systemen gehandhabt werden.
Ähnliche Konzepte wurden auch an den italienischen Standorten
Ascoli und Quattordio umgesetzt, sodass Rohstoffe
wie Cresol oder Styrol noch besser verarbeitet werden können.
Auch BYK trieb an den niederländischen Standorten
Denekamp, Deventer und Nijverdal die Automatiserung von
Dosierprozessen weiter voran. In den USA richtete ECKART
in Painesville eine neue Sandstrahlanlage ein, wodurch eine
manuelle Reinigung von Rotorblättern entfällt. Auch
werden hierdurch Lösemittelbäder zur Reinigung überflüssig.
Sicherheit bei chemischen Prozessen
Neben der Vermeidung einer Exposition von Personen und
Umwelt steht bei Befüllvorgängen auch die Prozesssicherheit
im Fokus. So wird insbesondere bei der Zugabe von Feststoffen
darauf geachtet, dass dies möglichst in geschlossenen
Systemen mit entsprechender Schutzgasatmosphäre
geschieht.
BYK richtete an mehreren Standorten neue Dosiersys-
teme für die Feststoffzugabe ein. Unterschiedliche Systeme
sind erforderlich, da verschiedene Materialien ein differenziertes
Fließverhalten und Anforderungsprofil aufweisen.
So kann ein Feststoff eher klebrig und ein anderer pulve-
rig und freifließend sein. ECKART wechselte am Standort in
Painesville das Überwachungssystem für die Feststoffsilos.
Hierdurch kann der Anlagenführer den Befüllvorgang besser
96 Sicherheit und Gesundheit
Spanien für Säcke und Container ein. ELANTAS in Quattordio
(Italien) setzte Verbesserungen im Umgang mit Kannengebinden
um. So wurde das Bewegen der Gebinde sowohl in
der Produktion als auch im Lager erleichtert. Darüber hi-
naus etablierte ELANTAS auf Kundenwunsch eine neue, leichtere
Gebindeart.
Bei Neubauten und neuen Anlagen wird Ergonomie
direkt mit in die Planung einbezogen. So setzt ELANTAS in
Malaysia an neu installierten Reaktoren Füllsysteme ein,
mit denen Sackgebinde im 500 kg bis 1.000 kg Maßstab mit
Leichtigkeit gehandhabt werden können. ECKART investierte
am US-Standort in Schererville in eine neuartige Zentrifugentechnologie,
mit der neben der verbesserten
Ergonomie auch eine noch weitreichendere Prozesssicherheit
gewährleistet wird. In den Niederlanden setzt BYK
in Deventer auf eine verbesserte Mahltechnologie und reduziert
dadurch die in diesem Bereich körperlich sehr anstrengende
Arbeit.
Gerade in Zeiten der Coronavirus-Pandemie ist Bewegung
sehr wichtig. ELANTAS in Hamburg ließ sich dafür
etwas Besonderes einfallen. So wurden die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu einer virtuellen Rundreise durch Norddeutschland
eingeladen. Anstatt die jeweiligen Orte einzeln
oder als Gruppe persönlich zu besuchen, zählte eine App
die tatsächlich getätigten Schritte, zum Beispiel während einer
„bewegten Mittagspause“, und übertrug sie auf eine vir-
tuelle Landkarte. Insgesamt wurden dabei von den 21 Teilnehmenden
12.219 km zurückgelegt, mit durchschnittlich
10.154 Schritten täglich.
Im Zuge der Coronavirus-Pandemie und des dadurch
weiterhin verstärkten mobilen Arbeitens fällt es oft schwer,
Pausen aktiv zu gestalten. BYK bot daher allen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern an den Standorten Wesel, Schkopau,
Kempen und Moosburg Online-Kurse zur physischen und
psychischen Entspannung an. Diese belebenden Pausen
verbessern nachweislich die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.