Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 51
der Marktcharakteristika vom durchschnittlichen Zielwert
für den Konzern abweichen können. In den letzten Jahren
lagen die erwirtschafteten Konzernmargen innerhalb oder
in einzelnen Jahren sogar oberhalb des Zielkorridors.
Neben dem Verfolgen eines langfristigen und nachhaltigen
Umsatz- und Ergebniswachstums liegt ein weiterer
Fokus zur erfolgreichen Steigerung des Unternehmenswerts
auf der Steuerung des operativen Kapitals. Wesentliche
Einflussgrößen sind in diesem Zusammenhang die Ent-
wicklung des Anlagevermögens und des Net Working Capital.
Die Investitionen in Sachanlagen und Immaterielle Vermögenswerte
liegen im mehrjährigen Mittel bei rund 5 % bis
6 % des Umsatzes. Über diese Kontinuität können sprunghafte
Anstiege des operativen Kapitals und damit einher-
gehende kurzfristige Schwankungen des AVA minimiert
werden. Jede wesentliche Investition wird zudem auf ihre kurz-
und langfristigen Auswirkungen auf den Unternehmenswert
hin geprüft.
Für die Steuerung des Net Working Capital, welches
eine hohe Bedeutung für die Entwicklung des operativen Kapitals
hat, existieren eigene Kennzahlen, die fortlaufend
erhoben und analysiert werden. Diese betreffen die Reichweiten
für die Vorräte sowie die Forderungen und Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen.
Über die genannten bedeutsamen steuerungsrelevan-
ten Finanzkennzahlen hinaus existieren noch weitere finanzielle
Kennzahlen, die der Analyse und der Steuerung des
profitablen Wachstums und des Unternehmenswerts dienen.
Zu nennen sind dabei vor allem Kostengrößen (Materialkosten,
Personalkosten etc.).
Um die einheitliche Ausrichtung aller Aktivitäten an
der Strategie des Konzerns zu gewährleisten, existieren auch
nicht-finanzielle Kennzahlen. Bedeutsame steuerungsre-
levante nicht-finanzielle Kennzahlen und somit wesentliche
Leistungsindikatoren für die Konzernsteuerung betreffen
die Bereiche Arbeitssicherheit und Klimaneutralität. Zur Nachverfolgung
der Erreichung des Ziels, die Arbeitssicherheit
kontinuierlich zu verbessern, wird der Work Accident Indicator
(WAI) mit den Ausprägungen WAI 1, WAI 2 und WAI 3 als
Kennzahl verwendet. Der WAI zeigt die Zahl der gemeldeten
Arbeitsunfälle mit Ausfalltagen in Beziehung zu einer Mil-
lion geleisteter Arbeitsstunden in der jeweils pro Kennzahl
definierten Ausprägung an (Details siehe Seite 70 f.). Des
Weiteren verfolgt die ALTANA Gruppe das Ziel, bis 2025 im
eigenen Einflussbereich Klimaneutralität zu erreichen. Zur
quantitativen Messung dieses strategischen Ziels existiert ein
Berichtswesen für Treibhausgasemissionen in Form von
CO²-Äquivalenten. Diese werden als direkte Emissionen aus
unternehmenseigenen bzw. durch das Unternehmen kon-
trollierten Quellen (Scope 1) und als indirekte Emissionen aus
dem leistungsgebundenen Bezug von Elektrizität (Scope 2)
erfasst.
Neben diesen beiden Kennzahlengruppen existieren
weitere nicht-finanzielle Kennzahlen, die jedoch als nicht steuerungsrelevant
zu betrachten sind. Hierzu gehören beispielsweise
Daten zur Bewertung der Innovationsaktivitäten
sowie weitere Kennzahlen im Bereich der Nachhaltigkeit,
zur Analyse der Absatzmärkte und der Kundenzufriedenheit.
Integrierte Planungsprozesse
Alle steuerungsrelevanten Kennzahlen werden im Rahmen
von standardisierten Reportingprozessen erhoben und analysiert.
Um diese Kennzahlen auch effektiv zur Steuerung
der Strategie sowie kurz- und mittelfristiger Maßnahmen nutzen
zu können, existiert ein integrierter Planungsprozess,
der verschiedene Planungsebenen und Dimensionen umfasst.
Der Planungszyklus beinhaltet eine strategische Planungskomponente.
Diese kombiniert die Analyse der für die
zukünftige Geschäftsentwicklung wesentlichen Leistungs-
indikatoren auf Ebene der Produktgruppen mit einer detaillierten
Darstellung der erwarteten Veränderungen im Markt-
umfeld.
Hieraus werden strategische Maßnahmen abgeleitet,
um frühzeitig auf die erwarteten Entwicklungen reagieren zu