Wirtschaftsbericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Nach den Coronaviruspandemie-bedingten Rückgängen der
Wirtschaftsleistung 2020 war das Jahr 2021 durch eine
außerordentlich starke nachfragegetriebene Konjunkturentwicklung
geprägt. Der Internationale Währungsfonds (IWF)
schätzt aktuell den Anstieg der globalen Wirtschaftsleistung
für das Jahr 2021 auf 5,9 %. Die sich Ende 2020 schon
abzeichnende Erholung der Weltwirtschaft setzte sich im Verlauf
des Jahres in etwa auf dem für 2021 prognostizierten
Niveau fort. Trotz wiederkehrender Infektionswellen konnten
erneute umfassende Lockdownmaßnahmen mit massiven
Auswirkungen auf die Industrie durch den Einsatz der neu
entwickelten Impfstoffe und erweiterter Testkapazitäten
weitgehend abgewendet werden. Als Folge der stark angezogenen
Nachfrage stiegen im Jahresverlauf jedoch die
Energie- und Rohstoffpreise signifikant an. Eine Verknappung
von Serviceleistungen und Transportkapazitäten im Logistikbereich
wirkte sich zusätzlich beeinträchtigend auf die globalen
Lieferketten und die Entwicklung der Wirtschaftsleistung
der einzelnen Volkswirtschaften aus. Alle Länder erzielten
im Jahr 2021 solide bis hohe Wachstumsraten. Dadurch
erreichten oder übertrafen viele Regionen das Vorkrisenniveau
ihrer Wirtschaftsleistung. Zum Jahresende entwickelte sich
die Konjunktur jedoch, bedingt durch den fortlaufenden Preisanstieg
und das Auftreten neuer Coronavirus-Varianten,
wieder etwas schwächer.
Der Euroraum erzielte im Jahr 2021 nach Schätzungen des
IWF ein Wachstum von 5,2 %. Hier wurde der Rückgang
der Wirtschaftsleistung des Vorjahres (- 6,4 %) nur teilweise
ausgeglichen. Kein Land konnte den Kriseneinbruch vollständig
kompensieren. Trotz guter Nachfrage wurde im Euro-
raum das Wachstum gebremst. Ausschlaggebend dafür
waren, speziell in der zweiten Jahreshälfte, der starke Anstieg
der Energiepreise und die nachhaltige Störung der Lieferketten.
Zusätzlich führte das Auftreten neuer Infektionswellen
52 Grundlagen des Konzerns I Wirtschaftsbericht
können. Diese im Strategieplanungsprozess erarbeiteten
Maßnahmen umfassen dabei nicht nur Handlungsfelder auf
den aktuellen Absatzmärkten, sondern auch konkrete Ziele
und Planungsschritte für den Eintritt in neue Geschäftsfelder
oder Anwendungsbereiche und Veränderungen im Port-
folio der Geschäftsaktivitäten.
Die im Rahmen der strategischen Planung getroffenen
Entscheidungen fließen in die anschließende mittelfristige
Finanzplanung ein. Diese zeigt die Wachstums- und Profitabilitätsziele
für die kommenden drei Jahre sowie die Aus-
wirkungen der erwarteten Geschäftsentwicklung auf die
Vermögens- und Finanzierungsstruktur von ALTANA auf.
Hieraus können mögliche Maßnahmen für die Finanzierungsstrategie
abgeleitet werden. Ergänzt wird die mittelfristige
Finanzplanung durch Szenarioanalysen, die Sensitivitäten der
wesentlichen Steuerungsgrößen auf relevante, insbeson-
dere konjunkturbedingte Veränderungen des Marktumfelds
transparent darstellen. Hieraus werden Reaktionsniveaus
für mögliche Gegenmaßnahmen abgeleitet.