Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 53
schen Industrie (VCI) für die gesamte Branche einen Zuwachs
von 5,2 %. Ohne den Anteil der Pharmabranche wird für
das abgelaufene Geschäftsjahr mit einem leicht geringeren
Wachstum gerechnet (VCI: 4,9 %). In anderen Ländern
des Euro-Raums, wie Italien (VCI: 7,6 %) und Frankreich (VCI:
6,0 %), wurden ebenfalls hohe Wachstumsraten erzielt.
Im Vereinigten Königreich konnte die Branche dagegen nur
leichte Zuwächse erreichen (VCI: 2,0 %). Insgesamt lag das
Wachstum der Branche laut ACC in Westeuropa mit 5,3 %
leicht unter und in Osteuropa (inkl. Russland) mit 5,9 %
leicht über dem globalen Durchschnitt.
In den USA stieg die Chemieproduktion laut ACC insgesamt
nur um 1,4 %. Ein unerwartet starker Wintereinbruch
im Februar und weitere witterungsbedingte Einflüsse
führten zu Produktionsausfällen, die die chemische Indus-
trie besonders stark trafen. In Lateinamerika dagegen entwickelte
sich die Branche mit einem Zuwachs von insgesamt
4,9 % besser.
Die Chemiebranche im Raum Asien-Pazifik verzeichnete
laut ACC mit 8,2 % den weltweit höchsten Zuwachs im
Geschäftsjahr 2021. Analog zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
war auch hier China als größter Produzent mit
einem Wachstum von 8,4 % (VCI) maßgeblich für die Entwicklung
verantwortlich. Auch Indien erzielte mit 7,7 %
(VCI) ein starkes Wachstum und konnte den hohen Pandemie
bedingten Einbruch der Produktionsleistung im Jahr
2020 kompensieren. In Japan war das Branchenwachstum
laut VCI hingegen weitaus geringer ausgeprägt (3,7 %).
Die schon im vierten Quartal 2020 weltweit anziehende
Nachfrage und der hierauf folgende Anstieg der industri-
ellen Produktion verstärkten sich im Verlauf des Jahres 2021
zunehmend. Infolgedessen stieg der Preis für ein Barrel
Öl der Sorte Brent in den Monaten Januar bis Juli 2021 kontinuierlich
an. Von anfangs 55 US-Dollar erhöhte sich der
Preis bis Juli 2021 auf bis zu 75 US-Dollar. Nach einer leichten
Preiskorrektur in August und September erreichte der
Preis pro Barrel im Oktober 2021 sogar 84 US-Dollar, um
zu erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens und
somit zu einer Belastung des Wirtschaftslebens. In Deutschland
betrug der Zuwachs der Wirtschaftsleistung nach Einschätzung
des IWF 2,7 %, nach einem Rückgang von - 4,6 %
im Vorjahr.
Die Konjunktur in den Ländern Amerikas entwickelte
sich nach aktuellen Schätzungen des IWF 2021 insgesamt
positiv, allerdings mit leichten Abstufungen. Während die
USA mit einem Zuwachs der Bruttowertschöpfung von 5,6 %
das Vorkrisenniveau überschritten, erreichte Kanada dies
mit einem Wachstum von 4,7 % nicht. In den lateinamerikanischen
Ländern lag das Wachstum insgesamt bei 6,8 %,
womit der Rückgang des Vorjahres in etwa ausgeglichen
wurde. Laut IWF erreichte Brasilien ein Wachstum von
4,7 % und überkompensierte damit die Pandemie-bedingten
Einbußen.
Auch in Asien konnte für das Jahr 2021 laut IWF ins-
gesamt eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts erreicht
werden, jedoch auch hier mit unterschiedlicher Intensität.
China, das im Vorjahr ein Wachstum von 2,3 % erreicht hatte,
konnte das Jahr 2021 mit einer Wachstumsrate von 8,1 %
abschließen. Indien, das im Jahr 2020 schwere Einbußen hinnehmen
musste (- 7,3 %), wuchs um 9,0 %. Geringer fiel
das Wachstum nach Schätzung des IWF in den größten Volks-
wirtschaften Südostasiens aus. Die Länder der ASEAN-5-
Gruppe erreichten demnach insgesamt einen Zuwachs von
3,1 %. Japan lag bei nur 1,6 %.
Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Die Branchenvereinigung American Chemistry Council (ACC)
schätzt den Zuwachs der globalen Chemieproduktion im
abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 5,8 % (Vorjahr: - 0,2 %).
Diese Entwicklung entspricht dem gesamtwirtschaftlichen
Wachstum des Jahres 2021, spiegelte sich jedoch nicht in
allen Regionen gleich wider.
Der in Europa größte Chemieproduzent Deutschland verzeichnete
nach Einschätzung des Verbands der Chemi-