72 Innovation, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Umwelt und Sicherheit I Erklärung zur Unternehmensführung, Corporate Governance-Bericht
verbrauch – bezogen auf die produzierte Menge an Fertigwaren
– legt ALTANA jährlich Reduktionsziele fest. Die
Erfassung und Berechnung der Emissionen betrifft als Scope 1
die direkten Treibhausgasemissionen aus unternehmenseigenen
beziehungsweise durch das Unternehmen kontrollierten
Emissionsquellen. Dazu gehören beispielsweise die
Verbrennung von Primärenergieträgern im Zuge der Wärmeerzeugung
sowie der Kraftstoffverbrauch in der unternehmenseigenen
Fahrzeugflotte an einigen Standorten. Zu
Scope 2 zählen die indirekten Treibhausgasemissionen
aus dem leistungsgebundenen Bezug von Elektrizität. Die
Erfassung und Berechnung erfolgt nach dem Standard
„A Corporate Accounting and Reporting Standard – Revised
Edition“ der Initiative „Greenhouse Gas Protocol“. Die
Daten werden im Dokument „Zahlen und Fakten zur Nachhaltigkeit
2021“ berichtet. Die Energieverbräuche aller
zum Konsolidierungskreis gehörenden Produktionsstandorte
werden in einem globalen Reporting-System erfasst und
ausgewertet. Die Berechnung der CO²-Äquivalente für Scope 2
erfolgt nach festgelegten Umrechnungsfaktoren
(g CO² /
KWh) der IEA (International Energy Agency) entsprechend
den aktuell publizierten Werten (2019) für die „locationbased“
Methode sowie mithilfe von Emissionsfaktoren des
Stromlieferanten oder eines individuellen
Stromprodukts
für die „market-based“ Methode. Für Scope 1 werden die
Umrechnungsfaktoren aus dem IPCC (International Panel
on Climate Change) verwendet.
Die Verbräuche werden von den Gesellschaften grundsätzlich
mittels Rechnungen ermittelt. Sofern dies für die
letzten beiden Monate des Berichtsjahres zeitlich nicht möglich
ist, erfolgt zunächst eine qualifizierte Schätzung der
Werte durch die Gesellschaften. Dadurch kann es im Folgejahr
– sobald alle Rechnungen vorliegen – noch zu einer
nachträglichen Anpassung des Vorjahreswerts kommen. Im
Jahr 2021 hatte ALTANA aufgrund der stark gestiegenen
Menge an produzierten Fertigwaren insgesamt einen Energieverbrauch
von 743.304 MWh (Vorjahr: 668.493 MWh). Die
Hauptenergieträger waren Erdgas (418.428 MWh) und Strom
(276.843 MWh). Für den spezifischen Energie-Kennwert –
bezogen auf eine Tonne Fertigwaren – hat ALTANA für 2021
einen Zielwert von 1,24 MWh / t festgelegt und diesen im
Berichtszeitraum mit 1,21 MWh / t deutlich unterschritten:
ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Energietransformation.
Daraus ergaben sich insgesamt 102.851 Tonnen CO²-
Äquivalente. Davon zählen 101.495 Tonnen CO²-Äquiva-
lente zu Scope 1. ALTANA gleicht 33.351 Tonnen CO²-Äqui-
valente der Scope 1-Emissionen durch Investitionen
in
zertifizierte Kompensationsprojekte aus. Hierbei handelt es
sich um das Projekt „Kinnaur Wasserkraftwerk“ am Satluj
Fluss in der Region Himachal Pradesh, Indien.
Für den zugekauften Strom in Höhe von 276.843 MWh
wurde die gleiche Menge an Herkunftszertifikaten gemäß
den anerkannten Qualitätsstandards (zum Beispiel CoO für
Europa, GREEN-E für die USA und IREC für China) und
durch ein deutsches PPA (Power Purchase Agreement) erworben.
Hierbei handelt es sich um Strom, der aus erneuerba-
ren Energien gewonnen und dessen Herkunft per Herkunftsnachweis
transparent gemacht wird. ALTANA plant die
Stilllegung dieser Herkunftsnachweise für 2021, wie im Vorjahr,
im April zu finalisieren. Damit verursacht der Strom-
bezug von ALTANA nach der „market-based“ Methode eine
CO²-Emission von null. Somit werden 69.500 Tonnen CO²-
Äquivalente (davon 68.144 Tonnen für Scope 1 und 1.356
Tonnen für Scope 2 aus dem Bezug von Strom, Dampf,
Fernwärme und Druckluft nach der „market-based“ Methode)
an unvermeidbaren Treibhausgasemissionen verursacht,
die nicht durch Kompensation ausgeglichen wurden.