Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 77
Voraussichtliche Entwicklung
Künftige Ausrichtung des Konzerns
Für die kommenden zwei Jahre ist keine grundlegende Veränderung
der Konzernstrategie oder der Organisationsstruktur
vorgesehen. Der Fokus auf wachsende Spezialitäten-
märkte und das Angebot innovativer Chemielösungen
basierend auf den Anforderungen unserer Kunden werden
weiterhin die Treiber für die Geschäftsentwicklung sein.
Der Eintritt in neue Marktsegmente oder Anwendungsbereiche
sollte mittelfristig zu keiner wesentlichen Verän-
derung der Absatzstruktur führen. Auch die ausgewogene
regionale Umsatzaufteilung sollte grundsätzlich stabil
bleiben.
Es kann allerdings aufgrund von Akquisitionen zu einer
Veränderung der Absatz- und Marktstrukturen kommen.
Arrondierende Akquisitionen können dabei ebenso zu einer
Verschiebung führen wie insbesondere die mögliche Inte-
gration eines neuen Geschäftsbereichs.
Der Bereich der Arbeitssicherheit und der Fokus auf um-
weltverträgliches Wirtschaften werden auch weiterhin Bestandteile
der ambitionierten Zielsetzungen sein, die die strategische
Ausrichtung der ALTANA Gruppe beeinflussen.
Konjunktur- und Branchenausblick
Für das Jahr 2022 rechnet ALTANA mit einem weiteren, wenn
auch im Vergleich zum Vorjahr abgeschwächten globalen
Wirtschaftswachstum. Auf die weltweite Erholung der Volks-
wirtschaften seit Ende des Jahres 2020 und die damit zusammenhängende
stark zunehmende Nachfrage folgten ein
signifikanter Anstieg der Rohstoff- und Energiekosten, Engpässe
in der Bereitstellung von Logistikdienstleistungen und,
infolgedessen, Störungen der globalen Lieferketten. Auf
Basis dieser Einflussfaktoren prognostiziert der Internationale
Währungsfonds (IWF) einen Zuwachs der weltweiten Wirtschaftsleistung
um 4,4 %, nach einem Anstieg von 5,9 % im
Jahr 2021. Grundsätzlich gedämpft wird die Erwartung in
die gesamtwirtschaftliche Entwicklung durch das Risiko von
weiteren Coronavirus-Varianten, die zu erneuten Pandemiebedingten
Einschränkungen des öffentlichen Lebens führen
könnten.
Das Wirtschaftswachstum wird sich in den Industrienationen
etwas schwächer zeigen als in den Schwellen- und
Entwicklungsländern. Der IWF erwartet für die Gesamtheit der
Industrienationen im Jahr 2022 eine Wachstumsrate von
3,9 % (Vorjahr: 5,0 %), wobei die einzelnen Volkswirtschaften
unterschiedlich profitieren. In den USA wird für das Jahr
2022 ein Wachstum von 4,0 % prognostiziert. Hier wurde im
Jahr 2021 mit einem Wachstum von 5,6 % der prozentu-
ale Rückgang des Jahres 2020 bereits überkompensiert. Im
Wirtschaftsraum der Eurozone rechnet der IWF mit einem
Wachstum von 3,9 %, nachdem in 2021 trotz eines Zuwachses
in Höhe von 5,2 % der starke Pandemie-bedingte Rückgang
noch nicht ganz wieder aufgeholt werden konnte. Für
Deutschland geht der IWF jedoch davon aus, dass der Einbruch
des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2020 mit einem Zu-
wachs von 2,7 % in 2021 und einem prognostizierten
Wachstum von 3,8 % in 2022 vollständig ausgeglichen werden
kann. In allen Ländern hängt die erwartete wirtschaft-
liche Erholung davon ab, dass sich die Pandemie zunehmend
beherrschbar zeigt und keine weiteren Störungen der Lieferketten
und darauffolgende Preissteigerungen sowie Produktionsengpässe
auftreten.
Das Wachstum in den Schwellenländern wird 2022 laut
Prognose des IWF insgesamt 4,8 % betragen (Vorjahr: 6,5 %)
und somit über dem globalen Durchschnitt liegen. Das Bild
ist bezogen auf einzelne Volkswirtschaften weiterhin unterschiedlich.
China wird auf Basis dieser Prognose nicht mehr
die höchste Wachstumsrate aufweisen. Nach einem ful-
minanten Wachstum von 8,1 % im Jahr 2021 gehen die Erwartungen
hier mit einem prognostizierten Wachstum von
4,8 % auf einen Wert leicht über dem globalen Niveau zu-
rück. Ursächlich hierfür sind laut IWF im Wesentlichen die