Konzernlagebericht Produkte Sicherheit und Gesundheit Umwelt Personal Gesellschaftliches Engagement Konzernabschluss 83
tions- oder sonstigen Anlagen. Die zum Teil sehr komplexen
Projekte unterliegen dabei stets gewissen Risiken hinsicht-
lich der Einhaltung der budgetierten Zeitpläne, Kosten
sowie hinsichtlich der Realisierung der erwarteten Ziele. Die
Projekte durchlaufen regelmäßig umfangreiche Genehmigungs
und Überwachungsroutinen. Aufgrund des hohen
Volumens dieser Projekte sind auch die potenziellen Schäden
gegenüber dem Vorjahr, bei leicht gesunkener Eintrittswahrscheinlichkeit,
erhöht, sodass wir die Risiken aus Investitionen
nunmehr den mittleren Risiken zuordnen.
Beschaffungsrisiken
Zu den wesentlichen Beschaffungsrisiken zählen eine Einschränkung
der Verfügbarkeit von einzelnen Rohstoffen und
Transportdienstleistungen sowie erhebliche Preiserhöhungen
für Rohstoffe und Logistik, die wir nicht kurzfristig oder
nur anteilig an die Märkte weitergeben können und die
so zu Belastungen für die Ertragslage des Konzerns werden
können.
Wir analysieren ständig die Marktsituation auf den für
ALTANA relevanten Rohstoff- und Logistikmärkten. Dadurch
können wir sowohl Preistrends als auch strukturelle Verschiebungen
auf der Anbieterseite frühzeitig identifizieren
und Maßnahmen vorbereiten. Diese Erkenntnisse fließen
in die Gestaltung unserer Lieferkontrakte ein. Gleichzeitig be-
rücksichtigen wir Preisvolatilitäten auch im Rahmen unserer
Kundenbeziehungen. Um Preiserhöhungen kurzfristig an die
Märkte weitergeben zu können, nutzen wir die Flexibilität
von Preismechanismen und Preisbindungsfristen.
Eine erhöhte Eintrittswahrscheinlichkeit von Beschaffungsrisiken
und weiter gestiegene Schadenshöhen im Bereich
der Rohstoffbeschaffung durch Pandemie-bedingte Stö-
rungen der Lieferketten führten in dieser Risikogruppe zu einer
Anhebung der Risikobewertung von mittel auf hoch.
Finanzmarktrisiken
Finanzmarktrisiken betreffen im Wesentlichen kurzfristige und
deutliche Veränderungen von Wechselkursrelationen und
Zinssätzen, Kreditausfallrisiken sowie die Deckung von Finanz-
mittelbedarfen.
Aus Wechselkursschwankungen können durch die Umrechnung
von Fremdwährungspositionen in die Konzernwährung
Euro ebenso Belastungen auf Konzernumsatz und
Ergebnisentwicklung (Translationsrisiken) resultieren wie
auch im Rahmen von Geschäften in Fremdwährung (Transaktionsrisiken).
Zinssatzveränderungen beeinflussen die Finanzierungskosten.
Der Ausfall von Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen oder von Finanzforderungen kann
die Ertragslage und auch die Finanzmittelausstattung des Kon-
zerns nachteilig beeinflussen. Eine mangelnde Verfügbar-
keit von Finanzmitteln für die Umsetzung von Akquisitionen
oder wesentlichen Investitionsprojekten kann dazu führen,
dass wir unsere strategischen Ziele verfehlen.
Materielle Transaktionsrisiken sichern wir in den Fällen
über Devisengeschäfte ab, in denen wir mit hinreichender
Sicherheit von einer Realisierung des zugrunde liegenden
Geschäfts ausgehen. Bei Risiken aus der laufenden Geschäftstätigkeit
wird der erwartete Gesamtbetrag anteilig in
verschiedenen Tranchen abgesichert, um kurzfristige Wechselkursschwankungen
auszugleichen. Weiterführende Informationen
zur Bewertung und Bilanzierung von Sicherungsgeschäften
finden sich im vollständigen Konzernabschluss
auf Seite 59 ff. (Punkt 27).
Zur Minimierung von Kreditausfallrisiken sind systematische
Prüfungen der Bonität und des Zahlungsverhaltens
unserer Kontrahenten vorgesehen. Dies betrifft sowohl die
Kunden als auch unsere Geschäftsbanken und andere
Geschäftspartner, bei denen Zahlungsausfälle einen Einfluss
auf unsere Finanzsituation haben können.
Die Verfügbarkeit von Finanzmitteln sichern wir über
die zentrale Steuerung und Überwachung der konzernweiten
Finanzmittelbestände. Zudem wird durch die Nutzung ver-